Jochen P. Heite: Der Schwarze Reiter           
12. März—16. April 2016         

Der Schwarze Reiter galoppiert einen scharfen Parcours bei Nacht und Wind durch die Moderne. Er streift nicht nur Stella und Rothko sondern auch Förg und Kirkeby. Selbst vor einem Klimt schreckt er nicht zurück. Beim Sprung über den großen Graben spiegelt sich Kasimirs Ikonenmalerei im trüben Wasser und aus dem Gestrüpp blinkt ein abgegriffener blauer Almanach. Wie Kara Ben Nemsi legt der Künstler seinem Rappen die Hände zwischen die Ohren und ruft dessen Namen. Jochen P. Heite [76] weiß was er mit seinen jungen, frischen Arbeiten anstellt. Er lacht über den Erlkönig.

Jochen P. Heite malt schwarze Bilder:
»Schwarz ist mir eine so angenehme Farbe, wie anderen ein Rot oder Grün. Sie hat für mich keinen Symbolwert, ich benutze sie als eine Möglichkeit gestalterischer Verdichtung und Abstraktion. Differenzierungen finde ich in der Verwendung vielfältigster schwarzer Mittel wie Kreiden, Kohle, Graphit und Ölfarben in verschiedensten Zuständen. Der Auftrag pastoser, fett glänzender Ölfarbe ermöglicht mir durch Reflektion, Helligkeiten in die schwarzen Bildflächen zu bekommen. Als ehemaliger Bühnenbildner schaffe ich mit meinen Bildern aber immer noch Raumtiefen um den attraktiven Bühnendarsteller, in diesem Fall um den Betrachter des Bildes herum... Wichtiger noch, als dem Betrachter harmonische Komposition zu vermitteln ist mir, dass er ähnlich einem Musikerlebnis zu sich selbst kommt. Ich habe in meinen Bildern auf gegenständliche Fragen keine Antworten.«

Der Künstler wurde gefragt, wie er seine Bilder in der Ausstellung beschreiben könnte.
Seine Antwort: »Der Grundtenor ist das Nichts. Nichts ist die Summe einer Vielfalt.«
—Josef Filipp

Jochen P. Heite wurde 1940 in Rostock geboren. Er hat Pädagogik in Magdeburg und Kunst in Erfurt studiert und als Kunsterzieher und Bühnenbildner gearbeitet. Von 1989 bis 1991 Aufenthalt in Griechenland auf Kreta. Jochen P. Heite lebt und arbeitet in Magdeburg.

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