Arnd Kaestner | relocated #2
25. November 2006 bis 17. Januar 2007
Eröffnung: Samstag, 25. November um 19 Uhr
we don't need things we love things
Wir freuen uns, Ihnen mit relocated #2 | we don't need things we love things die zweite Ausstellung mit Beteiligung von Arnd Kaestner bei Filipp Rosbach Galerie ankündigen zu können. Zur Eröffnung am Samstag, den 25. November ab 19 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Der aus Hamburg stammende Künstler ist in den vergangenen Jahren hauptsächlich durch seine malerischen Abbildungen höchst alltäglicher Dinge bekannt geworden. Mit dieser Ausstellung ist erstmals ein größerer Umfang seiner Aktuellen Werkreihe zu sehen.
Wie der Titel bereits andeutet, geht es hier um vom bloßen Nutzen losgelöste Momente der Bewunderung. Schuf er zunächst Garagentore, Wellbleche oder einfache Regale; später, in der Serie »Tapes« analysierte er die visuelle und faktische Ästhetik diverser Absperrbänder. Bislang waren es einfache Gegenstände, die Kaestner mit seinem Blick durchmaß, um sie anschließend darzustellen. Mittlerweile macht er in Schokolade. In diesem Fall nicht im wahrsten Sinn der Worte, sondern nach wie vor im malerischen. Seine Schokoladen sind mittel- und großformatige Tableaus, auf denen Arnd Kaestner seinen alten und neuen Meistern huldigt. Madonna, Bridget Riley, Bob Dylan oder Samuel Beckett - allen ist gemein, dass sie Großes geleistet haben, und dass ihnen Arnd Kaestner eine seiner Schokoladen gewidmet hat.
Neben diesen genannten werden noch weitere seiner und auch unserer
Helden in der Ausstellung zur Präsentation kommen. Würde man
mathematisch argumentieren, bildete die neue Arbeit Bach' das Zentrum
der Ausstellung. Obgleich mit den Maßen von 300 x 540 cm keineswegs
zimperlich, verliert sie nichts von der Filigranität ihrer kleineren
Schwestern.
Auch wenn Kaestners Arbeiten Malerei sind, und zudem einen konzeptuellen
Ansatz haben [mögen], es scheint ihm doch um mehr zu gehen. In
Relation gesetzt zu seinen früheren Arbeiten, die einerseits den
Gegenständen - mit denen wir alltäglich zu tun haben - eine
ästhetische Wichtigkeit zuspricht, und in dieser Richtung das formale
Verhältnis, das der Mensch zu seiner Umwelt unterhält öffentlich
macht, erweitert er diesen Blick nun in eine soziale Dimension. Indem
er sein Verhältnis zu Künstlerinnen und Künstlern verschiedener
Gattungen ausstellt, zeigt er, wen er bewundert und was ihm gefällt.
Er setzt sich selber in Beziehung, er setzt seine eigene Arbeit in Beziehung
und legt auf diese Weise den komplexen Bezug, der zu seiner Aktuellen
Werkreihe führte, offen.
Malerei als Medium verstanden ist absolut elementar für die Arbeiten
von Arnd Kaestner, ist es doch die einzige Möglichkeit, den von
ihm analysierten Eindrücken, Begebenheiten und Künstlern wieder
Gestalt zu verleihen. Der künstlerisch-analystisch-soziale-[metaphysische]
Prozess, der seinen Arbeiten vorangeht, würde mit einer technischen
Produktion auf absurde Weise konterkariert.
Florian Rehn
Arnd Kaestner, geboren 1961 in Hamburg, lebt und arbeitet in Berlin
1983-1986 Studium an der Ecole Nationale Superieure des Beaux-Arts,
Paris
1999 Grundkreditbank-Preisträger 1999/2000
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Josef Filipp, Michaela Rosbach, Jörg
Rosbach
Die Galerie ist von Dienstag bis Samstag von 11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Mehr Informationen und Besuch nach Vereinbarung unter 0172. 373 11 10.