Verena Landau »access«
Malerei
Ausstellungseröffnung: 22.06.2007 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 22.06. - 08.09.2007
23.06.2007 um 16 Uhr:
Führung Verena Landau und Ruth Habermehl für den Förderkreis
der Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig.
Wir freuen uns, Ihnen mit »access« eine Solo Show von Verena
Landau bei Filipp Rosbach Galerie präsentieren
zu können.
In der Motivfolge »access 01-03« behandelt Verena Landau
Themen, die weit komplexer sind, als es der erste Blick, der Blick des
flanierenden Ausstellungsbesuchers, vermuten ließe. Immer geht
es im Werk der Malerin um Zugang zur Wirklichkeit, um ein Abgleichen
von Wahrnehmung und Realität, um eine Untersuchung des Verhältnisses
zwischen Innen- und Außenraum, um die Spannung zwischen Bildraum
und Ausstellungsraum.
»access«! Die Künstlerin schätzt die verschiedenen
Bedeutungsebenen des Titels: Er bezeichnet den »Zugang«
zu Orten, Personen, Informationen, Werken. Er ist verwandt mit »accessary«,
was unter anderem »Mittäter« und »Anstifter«
bedeutet. Im Französischen steht »accés« zudem
für »Anfall«.
Verena Landau variiert in »access« Themen, die ihre Arbeit
seit Jahren begleiten. Die Überwindung der Grenze zwischen Innen
und Außen zieht sich durch ihr Werk spätestens seit 1999,
seit der Diplomausstellung »Transformat« mit den »Pasolini-Stills«,
in denen bereits ähnliche Figuren auftauchten wie 2006. Vor allem
in dem 15-teiligen Tableau »break«, fertiggestellt kurz
vor »access«, fokussierte die Malerin auf Frauen an Wendepunkten
ihres Lebens. In der »passover«-Serie 2005 galt das Augenmerk
der Künstlerin noch Menschen in normierten Durchgangsräumen
- eher den Strukturen denn den Menschen. Strukturelles beherrschte auch
2004 den »Diskretionsbereich«, der die Instrumentalisierung
der Kunst durch Politik und Wirtschaft geißelte. In »vor
dem nachbild«2003 ging es einerseits um die malerische Wiederaneignung
von entäußerten Bildern, andererseits um die Verwandlung
von Bildern durch den Wechsel der Orte ihrer Präsentation.
Wie Leitmotive findet sich beinah jedes dieser Themen in »access
01-03« wieder, wobei der Akzent klar auf den Frauenfiguren liegt,
die aus gesellschaftlichen Rollen ausbrechen, Grenzen überschreiten,
zu Tätern werden. Jedes der drei Bilder präsentiert eine zielgerichtete
Frau in einem Durchgangsraum. Jede von ihnen ist fremd dort. Die Dame
des ersten Motivs passt nicht ins das nächtliche Paris, in dem
Männer Vergnügen suchen, die des zweiten mit ihren Stöckelschuhen
nicht in die Industriekulisse Ravennas. Nur bei der dritten Figur kann
sich der Betrachter nicht sicher sein. Eilt sie womöglich ins Büro?
Verena Landau verrätselt ihre Bilder nicht, eher im Gegenteil.
Sie vertraut auf die Kraft der Malerei - Malerei als probates Mittel,
Welt zu reflektieren. Die Motive wählt sie in wochenlanger Arbeit
akribisch aus, als Ausgangsmaterial dienen stets Spielfilme oder eigene
Videoaufnahmen.
Hendrik Pupat
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Mehr Informationen und Besuch nach Vereinbarung unter Telefon: 0172.
373 11 10.
Josef Filipp, Michaela Rosbach und Jörg Rosbach heißen Sie
willkommen.