Rayk Goetze Kabinett
14. Januar—25. Februar 2017
Da sieh nur, welche bunten Flammen!
Es ist ein muntrer Club beisammen.*
Jede neue Schau von Rayk Goetze mag als Wiederbegegnung mit einer wahrhaft pittoresken Gesellschaft erscheinen. Es ist eine Rückkehr in verinnerlichte und gleichermaßen unbekannte malerische Gefilde, als würde man ein vertrautes Haus in neuen Zimmern durchqueren.
›Grandezza‹ steht über dem Eingangsportal, eine Schrift hier wechselnd präsentiert zwischen Neon und Messinggravur. Im Hauptkomplex hat sich die Mannigfaltigkeit im Beisammensein ausgebreitet, es ist kein trockenes Konzept aufgestellt, noch wird dem reinen Minimalismus gefrönt.
Das ist Malerei in vielen ihrer Möglichkeiten und in ihrer ganzen Sinnlichkeit.
Die Farben changieren im kompletten Spektrum, gedeckte Signaltöne treffen auf diffuse Tiefen. Angelockt und geblendet von leuchtenden Akzenten verweilt das Auge in fein ausmodulierten Flächen. Dazwischen blitzen raue Aufrisse in der Farbhaut auf: Das hier ist Material, hier fand ein drängender Prozess statt. Diese Brüche ziehen den Betrachter weiter in das Bild. [...]
* Settembrini in Thomas Mann, ›Der Zauberberg‹
—Von Stephan Köhler /Textauszug Katalog ›Rayk Goetze – Universum‹, 2014
Rayk Goetze, geboren 1964 in Stralsund, lebt und arbeitet in Leipzig
1975–81 Sportschule in Potsdam
1981–84 Stahlschiffbauerlehre und Abitur in Rostock
Taucher bei der Marine
1991 Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Arno Rink und Neo Rauch
1995–96 Accademia di Belle Arti di Firenze, Florenz, IT
2000 Meisterschüler bei Prof. Arno Rink, HGB, Leipzig
Ausstellungen in Berlin, Stockholm, Hamburg, München,
Dresden, Rostock, Baden-Baden, Potsdam u.a.